Der regnerische Tag in London beginnt mit Nivea Gesichtscreme (for Men, hautstraffend) - gilt es doch die Spuren des Bartok (London, Camden) und eines späten Brainstormings im Hotel zu verwischen. Nach einer expliziten, in dieser Länge allerdings nicht geplanten, Erkundung des Viertels rund um den Bahnhof London Euston gehts mit dem Virgin Trains Pendolino Hochgeschwindigkeitszug in 1:20h nach Birmingham.
Nur kurz im Tatendrang von einer maturierenden Kleingruppe an der Hotelrezeption gebremst, gehts an die Erkundung der zweitgrößten Stadt Englands. Das Sigthseeing mündet witterungsbedingt trotz des formidablen 2 GBP teuren "I love London" Schirms alsbald in das "O'Neills" in der Broad Street. (Nur für den Fall, dass Rapid im nächsten Jahr wieder auf Aston Villa treffen sollte: das "O'Neills" führt hervorragende Steaks und Burger zu moderaten Preisen!).
Die Broad Street präsentiert sich am frühen Nachmittag ganz in Grün-Weiß, dient doch das Pub nebenan als Treffpunkt der Rapid-Fans. Dann mit dem Taxi Richtung Villa Park, ein letzter Stopp im "The Gap and Gown" (formerly "Witton") unweit des Grounds.
Bereits eine halbe Stunde vor Spielbeginn herrscht im Gästesektor Riesenstimmung. Spät aber doch erscheinen auch noch ca 30.000 Villians - um dann, ich kanns vorwegnehmen - das Stadion kurz vor Ende fluchtartig zu verlassen.
Das Spiel selbst ist eine Geisterbahn der Gefühle, die zweite Hälfte an Spannung kaum zu überbieten - zuerst der vergebene Elfmeter (inklusive des fast erheiternden Nachschussversuchs von Heskey), dann die Führung von Villa und dann, ja dann ... zuerst der Ausgleich durch Mario Sonnleitner (noch heute ist einer der Groundhopper felsenfest davon überzeugt, den Ball mit der bloßen Kraft seines Geistes über die Linie befördert zu haben) und dann der Siegestreffer durch René Gartler ("There is only one René Gartler!"). Grün-Weiß liegt sich jubelnd in den Armen - am Feld wie auf der Tribüne. (Glücklicherweise kams nicht zum Salihi-Hattrick, aber das ist eine ganz andere Geschichte ...)
Anschließend gehts mit dem Taxi zurück in die Stadt - der nicht extrem ortskundige Chaffeur entlässt die Gruppe nach gefühlten 12 Umrundungen des Bahnhofs New Street vor dem falschen "Shakespeare"-Pub (das schon geschlossen hat). In dieser Situation erweist es sich nicht von Vorteil, keinerlei Reiseführer oder Stadtplan der 2.6 Millionen Stadt am Mann zu haben - dank iPhone Kompass und mutigem Vorpreschen gelangt das Groundhopping Team aber doch wieder in Richtung Zivilisation und findet mit dem "The Sun on the Hill" (23 Bennetts Hill, Birmingham B2 5QP) einen mehr als würdigen Rahmen für eine kleine, feine Siegesfeier (übrigens gemeinsam mit einer Splittergruppe der Gruppe Jüttner).
Nach kurzem Fußmarsch (unter den Klängen von "There is only one René Gartler") zurück im Hotel wird der Nachtportier davon überzeugt, die Bar aufzusperren - no problem! Sicherheitshalber bringen wir unser eigenes Guinness (in Dosen, versteht sich!) mit. Letzte Matchanalysen und Spekulationen über mögliche Gruppengegner (oh, wie sehr haben wir uns Liverpool gewünscht!) beschließen einen historischen Rapid-Tag.
Und wir waren dabei - lovely!!! Unforgettable!!!
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