Das Groundhopping Team ist am 25.8. Zeuge eines aus Sicht von Tottenham historischen Ereignisses - der Qualifikation für die Champions League Gruppenphase, die den Londonern prominente Gegner (Titelverteidiger Inter Mailand, Werder Bremen und FC Twente) und Millioneneinnahmen beschert.
Die Anreise mit "National Rail" bringt typisches Londoner Feeling mit sich - der überfüllte Zug ist nichts für Berühungslabile. Nach dem - schon fast obligatorischen - Interview für winkball.com ("blow away the bloody Bern!") und dem Erwerb von Fandevotionalien (ganz süß der blaue Tottenham Bär, der sich nicht nur als Mitbringsel für Kolleginnen hervorrangend eignet, sondern mit dem auch Perro große Freude hat) begibt sich das Team auf seine Plätze im South Lower Stand. Die Bestuhlung ist eng wie in einer Billigfluglinie - glücklicherweise entscheidet sich die Crowd in unserem Sektor für eine Stehpartie. Für alle Home Supporters gibts Fahnen, die zu schwenken es im Verlauf des Spieles es ausreichend Gelegenheit gibt.
"Singing in the rain"
Die Stimmung ist trotz ekelhaften Wetters - auch begünstigt durch den Spielverlauf - großartig. Nach wenigen Minuten egalisiert Peter Crouch mit dem ersten seiner insgesamt 3 Treffer das 2:3 vom Hinspiel, die Fans singen sich in Ekstase. Auffallend, dass es - anders als etwa auf der West in St. Hanappi - keine feste Choregraphie zu geben scheint und die Gesänge sich spontan, d.h. ohne Vorsänger mit Megaphon entfalten. Leider sind aufgrund des teilweise doch heftigen Akzents nicht alle Lyrics überlieferbar - originell jedenfalls "3:0 and you fucked it up" (in Anspielung auf die 3:0 Führung von YB Bern im ersten Spiel) oder in Richtung der tapferen Schweizer Fans: "Are you Germans in disguise?" oder "Sit down – shut up". Gänsehautfeeling jedenfalls, wenn 36.000 "I want to be in that number when the Spurs’ go marching in" anstimmen und den klaren 4:0 Erfolg von Harry Redknapp's Team feiern.
"They are fucking loose!"
Nach dem Spiel begibt sich das Groundhopping Team mit den enthusiasmierten Tottenham Boys in eines der umliegenden Pubs, um den Einzug in die Champions League bei einem Guinness zu feiern. In der angeregten Diskussion mit dem Groundhopping Team verliert einer der Pubbesucher einen Teil seines Oberkiefers - nein, nicht aufgrund von brachialen Attacken, sondern aufgrund der suboptimalen Haftung des künstlichen Zahnteils. Gelassen ("they are fucking loose!" und "I have to take them out, when I am singing, because I would blow them anywhere!") hebt der Supporter seine Zahnprothese vom doch etwas dreckigen Pub-Boden auf, reinigt sie an seinem T-Shirt und schiebt sie lächelnd in den Mund zurück.
(Nicht nur davon) beeindruckt begibt sich das Groundhopping Team nach London Camden um die befreundete Groundhoppergruppe Jüttner zu treffen - aber das ist eine ganz andere Geschichte ...
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