Von Einkaufsliste und 3 Punkten

Die Blog-Verzögerung erklärt sich nicht aus erhöhtem Schlafpensum, indes gilt es eine umfassende Einkaufsliste abzuarbeiten. Darauf befinden sich Artikel wie "falsche Bärte" oder eine Schneekugel. Die Stadt bietet nahezu Alles, für manche Dinge muss das Team jedoch bis in die Katakomben der Markthalle vordringen.

Sofia zeigt uns vielfältige Gesichter: Baustellen, schöne Alleen, kommunistisch angehauchte Monumentalbauten, abbruchreife Zinshäuser... Die bulgarische Bevölkerung ist in der Regel sehr freundlich, neigt bei mangelnder Spendenbereitschaft jedoch in Einzelfällen zu Verwünschungen (schmerzende Oberschenkel sind da noch das Harmloseste).

Zum Spiel werden wir in einem Skoda Fabia gebracht, der sensationelle Preis beträgt 3 lokale Einheiten. Das Attraktivste am Vassil Levsky Stadion ist noch der Schiller-Spruch am Vordereingang, der restliche Charme entfaltet sich ansonsten nur nach mehrjährigem Landesaufenthalt. Die CSKA-Anhänger sind Anfangs motiviert, mit Fortdauer des Spiels wenden Sie sich aber im wahrsten Sinn des Wortes mehr und mehr von Ihrer Mannschaft ab. Die Gruppe freut sich ausgiebig über das Schienbein-Tor von Vennegor, ebenso wie den Stolperhaken von "Fußballgott" Hofmann und genießt das an sich kontrollierte Spiel unserer Mannschaft, besonders das Mittelfeld überzeugt uns an diesem Abend.

Nach Schlußpfiff warten wir etwa eíne Dreiviertelstunde darauf, das Stadion verlassen zu dürfen, da einige CSKA-Anhänger ihre Enttäuschung über das Spiel eher dumm ausdrücken. Daher werden wir von einer Polizeieskorte vorbei an den historischen kommunistischen Prunkbauten in die Innenstadt begleitet. Im Geiste des Kulturaustausches besuchen wir ein Pub namens "The Irish Harp", wo wir uns mit großer Detailgenauigkeit des international hohen Standards irischer Spirituosen versichern. Bereits in den frühen Morgenstunden treten wir verantwortungsvoll den Heimweg an.